Den Freistaat Sachsen und die Slowakei verbinden vielfältige Beziehungen auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens. Der von der Slowakischen Republik am 1. Januar 1993 anerkannte deutsch-tschechoslowakische Nachbarschaftsvertrag vom 27. Februar 1992, bildet eine wichtige Grundlage der bilateralen Beziehungen.

Im Bereich Wirtschaft ist die Kooperation der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handeslkammer und der Wirtschaftsförderung Sachsen hervorzuheben, die in der Beauftragten für die Sächsische Wirtschaft in der Slowakei institutionalisiert ist. Neben zahlreichen wirtschaftlichen Kontakten, vor allem im Bereich Automobilindustrie, Maschinenbau und erneuerbare Energien, gibt es eine enge Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft und Bildung, die durch langjährige Partnerschaften zwischen Universitäten, Schulen und anderen Bildungsträgern gekennzeichnet ist. In Sachsen gibt es vier Städte, die eine Städtepartnerschaft in die Slowakei pflegen oder gemeinsame Projekte durchgeführt haben. Auch das gegenseitige touristische Interesse wächst stetig und geht einher mit verschiednen kleineren und größeren Projekten und Veranstaltungen im Kulturbereich. U.a. können im Rahmen der Leipziger Buchmesse oder der Tschechischen Kulturtage in Dresden auch Slowakische Künstler und Literaten in Sachsen erlebt werden.

Die politischen Beziehungen Sachsens und der Slowakei wurden am 21. November 2001 mit einem Memorandum über vertiefte Zusammenarbeit gefestigt (unterzeichnet von den damaligen Ministerpräsidenten Mikuláš Dzurinda und Prof. Dr. Kurt Biedenkopf). Seit 1997 hatte es immer wieder politische Gespräche und Zusammentreffen von Repräsentanten gegeben – ein Ausdruck des beiderseitigen Willens zu stärkerer Zusammenarbeit. Koordiniert wird die Partnerschaft auf sächsischer Seite durch die Sächsische Staatskanzlei.

Seit Februar 2004 gibt es mit Unterbrechung ein Honorarkonsulat der Slowakischen Republik in Leipzig, welches die Freistaaten Sachsen und Thüringen betreut.

 Bevölkerung

Laut Zensus 2011 lebten in Sachsen rund 2090 Personen mit slowakischem Migrationshintergrund. Der Sächsische Ausländerbeauftragte benennt für das Jahr 2021 insgesamt 4473 slowakische Staatsbürger im Freistaat. Seit dem Jahr 2010 ist ihre Zahl stetig und rapide angestiegen. Die Stadt Leipzig zählte 2014 etwa 279 slowakische Migranten in Leipzig (2015 waren es schon 290). Im Faltblatt „Migranten in Leipzig 2022“ gibt die Stadt Leipzig an, dass zum Stichtag 31.12.2021 insgesamt 720 Migraten mit slowakischem Hintergrund leben (489 Slowaken / 231 Deutsche). Im Vergleich zu 2020 ist die Zahl um 7,3% (49 Personen) gestiegen.

Laut Bundesärztekammer waren 2015 in Deutschland 1185 Ärzte slowakischer Herkunft registriert. Für das Jahr 2020 werden 1224 angegeben. Die Sächsische Landesärztekammer zählte im Jahr 2014 etwa 255 slowakische Ärzte in Sachsen (12 mehr als im Vorjahr), neben tschechischen Ärzten (313) ist dies der zweihöchste Prozentsatz. Im Jahr 2021 waren es noch 250 slowakische Ärzte, jetzt an Platz vier hinter Tschechien (418), Syrien (334) und Polen (255).

In Sachsen tätige Vereine und Initiativen
  • Verein Slováci v Sasku in Dresden. Der Verein veranstaltet regelmäßige Treffen in Dresden und Umgebung, nimmt an interkulturellen Veranstaltungen teil und ist Anlaufstelle für Slowaken. In Zusammenarbeit mit der Schola ludus gibt es einen „slowakischen Kindergarten“. Der Verein organisiert zweimal im Monat einen „Babyklub“ (Spielgruppe).
Städtepartnerschaften (teilweise ruhend)
Schulpartnerschaften/Projektpartner
Slowakische Beiträge auf der Leipziger Buchmesse

in Koorperation mit dem Slowakische Literaturzentum in Bratislava, auf dessen Youtube Kanal Buchvorstellungen und Gespräche mit Autor*innen und Übersetzer*innen zu finden sind.