Ausführliche Informationen zur Slowakei als Wirtschaftsstandort, zu Kooperationsmöglichkeiten, Rechtsinformationen und Anknüpfungspunkten zwischen Deutschland und der Slowakei finden Sie auf den Internetseiten der Deutsch-Slowakische Industrie- und Handelskammer/Slovensko-nemecká obchodná a priemyslená komora (www.dsihk.sk).

Im Jahr 2015 kann die DSIHK auf 10 Jahre ihrer Tätigkeit zurückblicken.

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kommende Veranstaltung: 12.05.2015 Deutsch-Slowakisches Wirtschaftsgespräch


Informationen des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland

Stand: März 2015

Die Slowakei ist ein relativ hoch industrialisiertes Land, insbesondere auch aufgrund umfassender Investitionen aus dem Ausland.. Der Anteil der Industrie, die stark exportorientiert ist, samt Baugewerbe beträgt ca. 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts; über 60 Prozent macht der Dienstleistungssektor aus, die Landwirtschaft ca. 2 Prozent.

Der industrielle Schwerpunkt liegt in der breit gefächerten Automobilbranche sowie in den Bereichen Elektronik, Metallbearbeitung und Maschinenbau und. Die großen ausländischen Konzerne Volkswagen, PSA Peugeot/Citroën und Hyundai/Kia spielen im slowakischen Fahrzeugbau eine führende Rolle. Die Produktion im Fahrzeugbau verzeichnete in den letzten Jahren Rekorde: 2012 bis 2014 wurden jeweils fast 1 Million neuer Automobile hergestellt; dies ist weltweit die höchste Kfz-Produktion pro Kopf der Bevölkerung.

Aktuelle wirtschaftliche Lage

Das Wirtschaftswachstum im Jahr 2014 betrug 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zur positiven Entwicklung der slowakischen Wirtschaft trägt insbesondere der Export in andere EU-Mitgliedstaaten bei. Hinzu kam 2014 auch eine zunehmende Inlandsnachfrage. Wichtige Faktoren zu ihrer Belebung sind derzeit die günstigen Darlehens- und Kreditzinsen, die zunehmende Beschäftigungszahl und eine positive Entwicklung der Reallöhne.

Die Arbeitslosenquote für 2014 betrug 12,79 %. Sie ist im Vergleich zu 2013 (14,11 Prozent) gesunken; die Tendenz ist derzeit weiter fallend. Die Arbeitslosigkeit unter jungen Leuten (Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen) liegt allerdings seit mehreren Jahren bei nahe 50 Prozent.

2014 betrug der durchschnittliche Verdienst 858 Euro brutto monatlich; die Inflationsrate lag bei -0,1 %. Die Reallöhne sind damit 2014 durchschnittlich über 4 % gestiegen.

Zu den Prioritäten der Regierung nach ihrem Amtsantritt 2012 gehörte das Ziel, das jährliche Haushaltsdefizit unter 3 % des BIP zu senken. 2013 betrug es 2,6 Prozent; 2014 lag es nach vorläufigen Berechnungen bei 2,93 %.

Die Gesamt-Staatsverschuldung (in Relation zum BIP) war zwischen 2011 und 2013 deutlich angestiegen: von 43,3 Prozent auf 54,6 Prozent. Auch vor dem Hintergrund einer in der Verfassung verankerten „Schuldenbremse“ hat die Regierung inzwischen Sparmaßnahmen ergriffen, mit denen sie einem weiteren Anstieg der Gesamtverschuldung entgegen wirken konnte. 2014 betrug die Quote nach vorläufigen Berechnungen 54,1 %; für 2015 rechnet die Regierung mit 54,4 %.

Für die laufende Legislaturperiode (voraussichtlich bis Frühjahr 2016) hat die Regierung ein Paket von Sozial- und Wirtschaftsmaßnahmen angekündigt, deren Ziel die Erleichterung der wirtschaftlichen Lage von sozialschwächeren Bevölkerungsgruppen und jungen Familien, die Verbesserung des Unternehmensumfelds und die Förderung von Unternehmen im Bereich Forschung- und Innovation ist.

Die Slowakei hat zum 1. Januar 2009 den Euro eingeführt. Dieser Schritt wird von der Politik und der Öffentlichkeit ganz überwiegend positiv bewertet. Die Gemeinschaftswährung bewährte sich als wirkungsvolles Instrument, um die negativen Effekte der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise zu mindern. Außerdem half sie der Slowakei, ihre Attraktivität unter ausländischen Investoren beizubehalten, die trotz der Krise in der Eurozone die Einführung der Gemeinschaftswährung als einen wichtigen Standortvorteil bewerten.

Außenhandel und ausländische Direktinvestitionen

Für die slowakische Wirtschaft ist der Außenhandel von zentraler Bedeutung. 2014 betrug das Gesamtvolumen des Exports 64,78 Mrd. Euro; die Zunahme gegenüber dem Vorjahr betrug 0,9 Prozent. Das Importvolumen erreichte 60,10 Mrd. Euro (plus 0,3 Prozent). Über 60 Prozent ihrer Importe bezieht die Slowakei aus anderen EU-Mitgliedstaaten. Der EU-Anteil an ihren Ausfuhren liegt mit über 80 Prozent noch höher. Bedeutendste Handelsgüter sowohl bei Ein- als auch bei Ausfuhren sind Maschinen und Maschinenanlagen, Fahrzeuge, Datenverarbeitungsgeräte, Elektronik, Metallerzeugnisse und chemische Produkte.

Deutschland ist seit Gründung der Slowakischen Republik der wichtigste Handelspartner der Slowakei und rangiert unter den Haupt-Herkunftsländern ausländischer Investitionen. 2013 betrug der bilaterale Handelsumsatz 22,85 Mrd. Euro. In der Slowakei sind sowohl große deutsche Investoren (Volkswagen, T-Systems, Siemens, Continental, Evonik, RWE u.a.) als auch viele mittelständische deutsche Unternehmen vertreten. Insgesamt sind über 400 deutsche Unternehmen im Land tätig und beschäftigen ca. 100.000 Menschen.

 Hinweis: Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

Wirtschaftsdatenblatt

Quelle: Homepage des Auswärtigen Amtes